Die südliche Toskana

Die Maremma – Das Land am Meeer im Süden der Toskana

Noch war einigen Jahrzehnten galt dieser Landstrich am Meer der südlichen Toskana als arm und unwirtlich. In gar manchem Volkslied wurden die Maremma und ihre typischen Sumpfgebiete verflucht und verdammt. Schwärme von Mücken, Sumpflandschaften, Malaria, Räuberbanden – man konnte sich vorstellen, dass diese Region zu den ärmsten Teilen Italiens gehörte und kaum jemand auf die Idee kam, hier seinen Urlaub zu verbringen. Montalcino im Osten der Toskana

Dabei war die Maremma zu Zeiten der Etrusker und besonders unter den Römern durchaus eine reiche Region. Reichtum an Erzen und ein florierender Getreideanbau machte die Maremma lange zur Kornkammer der Region. Sie verfiel einfach nur über viele Jahrhunderte und es dauerte lange, bis sich dies wieder änderte.


Einer der noch vor wenigen Jahrzehnten verwendeten Beinamen der Maremma lautete „Der wilde Westen von Italien“. Heute sieht man immer noch oder wieder die Cowboys dieser Region, die Butten. Aber die Randbedingungen und die Sicht auf diese Gegend hat sich gründlich geändert.

Nachdem Mitte des 20. Jahrhunderts die Überträgermücken der Malaria in der Maremma komplett ausgerottet werden konnten, die Sümpfe in weiten Bereichen trocken gelegt wurden und zahlreiche in- und ausländische Urlauber diese ruhige und doch interessante Gegend für ihren Urlaub entdeckt haben hat sich vieles verändert.


Neben dem aufkommenden Tourismus ist die Landwirtschaft heute das zweite Standbein der Region, auch wenn sich diese teilweise nur mit Subventionen am Leben erhalten lässt. Industrie sucht man in dieser Gegend vergeblich.

Die Maremma kann zwar noch nicht an die Bekanntheit und Beliebtheit der anderen Regionen der Toskana anknüpfen, aber seit sogar die Italiener selbst wieder die reine Natur als Reiseziel wiedergefunden haben wird sich dies in den nächsten Jahren noch ändern.

Der Küstenstreifen der Maremma

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Die Küste zwischen der Halbinsel des Monte Argentario im Süden und dem beliebten Urlaubs- und Hafenort Livorno im Norden macht den Hauptteil der Maremma aus. Lange Sandstrände und felsige Buchten prägen das Bild der Region am Meer, während sich das Hinterland durch grüne Streifen an Pinien und Korkeichen darstellt. Hier haben sich über die letzten Jahrzehnte aus einst unbekannten Fischerorte beliebte und gut besuchte Badeorte entwickelt.

Castiglione della Pescaia

Dieser Badeort dürfte zu den beliebtesten und schönsten an der Maremma-Küste gehören, wenn er nicht überhaupt der Vorzeigeort an sich ist. Immerhin punktet die Umgebung mit Empfehlungen aller Ort und auch die Wasserqualität am Meer erreicht seit Jahren hervorragende Noten.
Castiglione liegt an der Flussmündung des Bruna. Strände sind sowohl südlich als auch nördlich davon vorhanden.

Talamone – kleiner und hübscher Badeort der Maremma

Zu den kleineren Badeorten unweit von Monte Argentario zählt Talamone. Die Römer nannten den kleinen Hafen einst Telamon, woraus der heutige Name entstand.
Die Sienesen waren einst im Mittelalter die Herrscher über diesen kleinen Ort und sie waren es auch, die im 15. Jahrhundert aus einem Wehrgebäude eine Burg errichteten. Historisch durchlief Talamone ansonsten keine wirklich großen Ereignisse.
Die Lage an einer kleinen Landzunge mit einigen kleinen Badebuchten und der schöne Panoramablick  über den Monte Argentario, die Hügel der Maremma und den Ort selbst mag einer der Gründe für die zunehmende Beliebtheit bei Touristen sein.

Follonica – der Wandel von Industrie zum Badeort

Früher durch Erzförderung im Hinterland geprägt sieht man heute nur die Spuren einer industriellen Vergangenheit. Heute steht Tourismus und Strand im Vordergrund der wirtschaftlichen Einnahmen.  Daher werden momentan auch viele der ehemals verfallenen Häuser in Hotels und Pensionen umgewandelt. Die Zahl der verfügbaren Übernachtungsmöglichkeiten reicht einfach nicht mehr aus.
Da der Strand des Golfo di Follonica sehr flach ins Wasser abfällt ist dieser Ort besonders bei Familien mit kleinen Kindern beliebt.

Grosseto – die Provinzhauptstadt

Einst ein winziger und unbedeutender Ort wurde Grosseto von den Medici zu einer Handelsstadt ausgebaut.

Heute hat die Provinzhauptstadt etwa 70.000 Einwohner und wird auch gern das Lucca der Maremma genannt.

Die Altstadt ist sehr sehenswert und man sollte sich nicht von den Außenbezirken der teilweise etwas hektischen Stadt und den vielen Staus auf den Straßen abschrecken lassen.

Das Naturparadies - ParNaturale regionale della Maremma

Natur pur, genau dies kann man hier finden. Weite Wälder, Reste der einstmals riesigen Sumpfgebiete und zahlreiche unterschiedliche Wildtiere machen den speziellen Reiz dieser Gegend aus. Der Park darf nur in organisierten Busausflügen besucht werden. Individuelles Erkunden ist im Prinzip untersagt bzw. nur mit schwer zu erlangender Sondergenehmigung möglich.

Dies gilt auch für den Besuch des im 11. Jahrhundert erbauten romanischen Klosters Abbazia di San Rabano.

Auch Wanderungen in Gruppen dürfen nur mit einem zugelassenen Führer unternommen werden.

 

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